HuMUS – HEALTHY MUNICIPAL SOILS „Unser Boden, Unser Wasser- red mit, pack an“
Gesunde Kommunalböden ist ein dreijähriges Projekt, das im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa (HORIZON EUROPE) finanziert und von einem internationalen Konsortium aus 18 Partnern durchgeführt wird.
Die Projektziele sind die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses des Wertes der Bodengesundheit an 34 regionalen/lokalen Pilotstandorten in der EU, die Einbindung von Interessengruppen und die Zusammenarbeit bei regionalen Managementplänen sowie ein Beitrag zum Wissensaustausch über die Gestaltung neuer politischer Maßnahmen zur Verbesserung der Bodengesundheit.
Die Kernaktivtäten sind dabei die Sammlung von Fakten und praktischem Wissen auf der Website humus-project.eu, die Durchführung von 34 Pilotprojekten in 12 EU-Ländern und 3 Horizon Europe Partnerländern zur Erhöhung der Bodengesundheit sowie regionale Managementpläne, die ab Ende 2024 umgesetzt werden.
HUMUS+ hat dabei die inhaltliche Leitung in der Pilotregion Oststeiermark, wo es um den Boden- und Wasserschutz für die Ökoregion Kaindorf geht. Unter dem Titel „Unser Boden, Unser Wasser- red mit, pack an“ wurden 3 Workshops mit den Gemeinden der Leader Region Oststeirisches Kernland und ein Multiplikationsworkshop mit Mitgliedern aller KEM/KLAR Regionen sowie der Öffentlichen Hand durchgeführt.
Die Ziele hier waren in der Region gemeinsam Lösungen für Herausforderungen durch Dürre und Starkregen zu entwickeln und die Erstellung eines regionalen Managementplans, in dem Maßnahmen, Indikatoren und Überprüfungs-Mechanismen für die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, Wasser, Kultur und Biodiversität in Bezug auf den Wasserhaushalt und Erosion festgehalten sind.


Feierliche Unterzeichnung des gemeinsamen Maßnahmenplans für den Schutz von Boden und Wasser in unserer Region
In einer feierlichen Zeremonie wurde der regionale Boden- und Wasserplan für die Oststeiermark am 25. Februar im Stefaniensaal in Hofkirchen vorgestellt und von zahlreichen Mitwirkenden (Gemeinden, Landwirte, Unternehmen…) der Region unterzeichnet. Dieser Plan umfasst insgesamt 65 konkrete Maßnahmen, die gemeinsam zum Schutz der wichtigen Ressourcen Boden und Wasser in der Region entwickelt wurden.
Vorausschauende und präventive Maßnahmen für eine nachhaltige Zukunft
Hintergrund des Projekts ist die Tatsache, dass die Region rund um Lafnitz und Safen zunehmend von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist: Starkregen, Erosion, Hochwassergefahr sowie Dürren und Wasserknappheit stellen immer größere Herausforderungen dar. Hinzu kommen Veränderungen in der Landwirtschaft und auch wirtschaftliche sowie geopolitische Entwicklungen.
Um diesen Themen mit vereinten Kräften zu begegnen, wurden im Rahmen des Projekts Landwirtinnen und Landwirte, Unternehmerinnen und Unternehmer, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Privatpersonen aus der Region aktiv in die Planung und Entwicklung von Lösungen eingebunden.
Jochen Buchmaier, Geschäftsführer von HUMUS+, freute sich, bei der Veranstaltung auch Landwirtschaftskammer Steiermark-Vizepräsidentin Maria Pein sowie die drei Bürgermeister der Ökoregion begrüßen zu dürfen.
Konkrete Maßnahmen für den Schutz von Boden und Wasser
Die erarbeiteten Maßnahmen im Boden- und Wasserplan zielen darauf ab, den Wasserkreislauf in der Region zu bewahren, fruchtbare Böden zu erhalten und damit die Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu sichern. Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die Förderung von Resilienz in der Landwirtschaft, damit diese den zukünftigen Anforderungen des Klimawandels standhalten kann.
Zu den konkreten Maßnahmen zählen unter anderem die Anlage von Agroforstflächen, die Einführung von Schulkursen zum Thema „Gesunder Boden“, weitere bewusstseinsbildende Schritte wie Infoveranstaltungen und Exkursionen, die Etablierung eines Unternehmer-Stammtisches sowie die Umsetzung von Systemen zum Wasserrückhalt. Diese vielfältigen Ansätze sollen in den kommenden Jahren eine starke, positive Wirkung in der Region entfalten und zur Anpassung an den Klimawandel beitragen.
„Durch die regionale Vernetzung dieser vielen kleinen Schritte werden wir in den nächsten Jahren einen positiven Impuls in der Region setzen und einen Beitrag für die Klimawandelanpassung und Resilienz in der Oststeiermark leisten“, freut sich Jochen Buchmaier.
Der Regionale Managementplan verfolgt dabei folgende Leitwerte:
- Nachhaltigkeit: Schutz und Regeneration der Ökosysteme Boden, Wasser und der Biodiversität.
- Kooperation: Gemeinsames Handeln und Partizipation aller AkteurInnen in der Region.
- Gerechtigkeit: Förderung von Chancengleichheit und fairen Bedingungen für alle Beteiligten.
- Regionalität: Unterstützung und Stärkung der lokalen Wirtschaft und Gemeinschaft.
Folgende Ziele wurden im Regionalen Managementplan verankert:
a) Regenerative Ziele:
- Wasserrückhalt und Versickerung in der Landschaft verbessern
- Schutz und Verbesserung des Bodens
- Bäume in die Landschaft integrieren
b) Soziale Ziele:
- Bewusstseinsbildung und Vernetzung fördern
c) Wirtschaftliche Ziele:
- Finanzierung von Maßnahmen sicherstellen
d) Wissenschaftliche Ziele:
- Monitoring und Quantifizierung der Maßnahmen
In den nächsten Monaten wird mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen. HUMUS+ organisiert ein jährliches Treffen, bei dem alle Beteiligten ihre Projektfortschritte präsentieren können, Hindernisse analysiert und weitere Pläne geschmiedet werden.
Am 31. März fand anschließend ein Multiplikatoren-Workshop online statt, dessen Aufzeichnung gerne unter folgendem Link zu finden ist: